Die Deutsche Revolution 1848/49

Deutschland vor der Revolution mit seinen Gruppen und ihre Zielen:

Das liberale Großbürgertum wollte ein vereintes Deutschland mit einer konstitutionellen Monarchie. Dieser Bewegung schlossen sich vorallem Teile des kapitalistischen Adels an. Das Kleinbürgertum war verarmt und forderte hauptsächlich eine bürgerlich demokratische Republik. Das Proletariat, welches sehr jung war und eine große revolutionäre Kraft hatte, richtete sich vorallem gegen die absolutistische Regierung. Diese Bewegung erhielt vorallem Zustrom von arbeitslosen Handwerkern. Es bildeten sich Arbeiterbildungsvereine, in denen die politischen Probleme diskutiert wurden. Das Ziel dieser Bewegung war die Abschaffung der Feudalordnung und die Bildung einer demokratischen Republik. Auch diese Bewegung forderte ein einheitliches Deutschland.

Weg zur Revolution:

1847 kam es zur einer Wirtschaftskrise, in der es zu großen Hungersnöten in Deutschland kam. Dieses Ereignis spitze die politische Lage in Deutschland zu. Die Banken stellten ihre Zahlungen ein, was zur Folge hatte, dass viele Betriebe stillgelegt werden mußten. Dadurch wurden wiederum viele Arbeiter arbeitslos. 1847 kam es zum Berliner "Kartoffelkrieg", welcher von der Regierung niedergeschlagen wurde. Nach diesem Ereignis wurde die Forderungen aller Gruppen verstärkt! So wurde zum Beispiel im September 1847 das "Offenburger Programm" der Demokraten Hecker und Struve vorgelegt! In diesem Programm forderten sie unter anderem die Selbstregierung des Volkes, Versammlungsfreiheit und bessere Arbeitsverhältnisse. Daraufhin tagten die Liberalen in Heppenheim, da sie fürchteten an Einfluß in Deutschland zu verlieren. Sie forderten ein gesamtdeutsches Zollparlament, um auch die wirtschaftliche Einheit Deutschlands voranzutreiben.

Beginn, Höhepunkt und Nierderlage der Revolution

Am 26. Februar 1848 traf die Nachricht von den Ereignissen in Frankreich in Deutschland ein. Es wurde der Sieg der Revolution in Paris bekanntgegeben. Daraufhin kommt es zu Revolutionen in Baden. Die Revolution in Baden siegt, worauf die Regierung reaktionäre durch liberale Minister ersetzen mußte. Am 3. März 1848 kam es zu einer Arbeiterdemonstration in Köln. Weitere Demonstrationen wurden in Österreich, München und anderen Gebieten organisiert. Weitere reaktionäre Minister wurden entlassen und durch liberale ersetzt. In Berlin kam es zu täglichen Versammlungen im Tiergarten. Es wurde die Einberufung einer Volksvertretung gefordert und die Errichtung eines Arbeitsministeriums gewünscht. Doch Friedrich Wilhelm IV gibt den Forderungen der Arbeiter nicht nach. Am 13.März wurde mit Armee und Polizei versucht, die Demonstration aufzulösen, wobei sich die Zusammenstöße häuften. Am 17.März, nach Entlassung von Metternich in Österreich (nachdem auch dort die Revolution gesiegt hatte), stellte König Wilhelm IV einige Zugeständnisse (unter anderem Pressefreiheit) in Aussicht. Am 18.März: sollte der König die Zugeständnisse amtlich verlesen, doch 14.00 Uhr: versammelte sich Militär auf dem Schlossplatz. Es kam zu einem Ruf aus der Menge "Fort mit dem Militär" Es kam zu einem erbittertem Straßenkampf zwischen den Revolutionären und dem Militär. Die Waffengeschäfte wurden gestürmt und Barrikaden wurden errichtet. In dieser "Schlacht" standen 14000 Soldaten, wobei jedoch noch alle den Feuerbefehle ausführten, den Revolutionären gegenüber. 14 stunden später hielt der König seine berühmte Rede, in der er die Berliner bat die Kämpfe zu beenden. Doch die Berliner kämpften weiter bis zur Endgültigen Kapitulation des Königs. Der König mußte sich ohne Hut vor den Gefallenen verneigen und der Bildung eines liberalen Ministeriums zustimmen. Am 5. März 1848 versammelten sich in Heidelberg die Liberalen und forderten die Einberufung einer Nationalversammlung. Bekannte Politiker sollten das Vorparlament und die Nationalversammlung vorbereiten. Am 31. März versammelte sich das Vorparlament erstmalig in Frankfurt a. Main mit einer liberale Mehrheit. Es war also klar, das dieses Versammlung Gegner der Revolution war. Sie lehnten auch das demokratische Programm von Struve ab. Nach vier Tagen löst sich das Vorparlament auf, nachdem sie festgelegt hatten, das die Nationalversammlung durch ein allgemeines Wahlrecht (Männer über 25) gewählt wird. Die Demokraten in Baden erkannten sofort, das die Revolution nur durch Volk weitergeleitet werden kann! Außerdem stellten sie fest, das nur die Arbeiter für eine Republik kämpften. Weitere Aufstände wurden durch die Truppen aus Hessen, Baden und Württemberg blutig niedergeschlagen. In Preußen bildete sich nach dem Sieg der Revolution ein liberales Ministerium. Doch niemand aus dem alten Staatsapparat wurde entlassen. Der König unterdrückte weiterhin mit seiner Bürgerwehr die Volksbewegung und sandte preußische Truppen gegen die Bewegung in Polen. Am 26. März kam es zu einer gewalttätigen Versammlung der Arbeiter, sie wollten die Einlösung der Versprechungen. Das Bürgertum forderte daraufhin den König auf, seine Truppen nach Berlin zu ziehen, was er dann auch sofort tat. Am 2. April rief die Regierung den vereinten Landtag ein und die preußische Nationalversammlung wurde vorbereitet. Es kam zu weiteren Arbeiterversammlungen und das Zentralkomitee der Arbeiterverbrüderung in Berlin wurde gegründet. Am 22. Mai traf die preußische Nationalversammlung erstmalig zusammen. Im Juni 1848 versammelten sich die Arbeiter, trotz des Verbots, vor dem Tagungsgebäude der Nationalversammlung. Der König reagierte mit weiteren Waffentransporten nach Berlin. Am 15. Juni stürmten die Arbeiter das Zeughaus nach einem Kampf gegen das preußische Militär. Doch die Arbeiter gaben die Waffen nach den Versprechungen des Königs wieder ab. Im Mai wurde die Frankfurter Nationalversammlung von Männer die mindestens 25 Jahre alt waren gewählt. In einigen Ländern waren sogar Arbeiter und Handwerker von der Wahl ausgeschlossen. Am 18. Mai 1848 zogen die mit schwarz-rot-gold bestückten Verteuerter der Versammlung in die Frankfurter Paulskirche unter dem Jubel der Bevölkerung ein. Die Aufgabe der Versammlung war es, den Bundestag aufzulösen, oberste gesetzgebende Gewallt werden und sie mußte ein Volksheer schaffen. Doch endlose Debatten verurteilten die Nationalversammlung zum scheitern. Beispielsweise wurde erst nach 8 tagen ein Vorsitzenden gefunden (Erzherzog Johann von Österreich) Am 12. Juli übertrug der Bundestag jedoch alle Befugnisse der Versammlung. Jedoch war die Versammlung immer noch ohne ein Heer, was sie machtlos machte! Der Deutsche Bund existierte weiterhin, sodass die Nationalversammlung sehr wenig Einfluß auf die Geschehnisse in Deutschland hatte. Marx und Engels: Am 1.April 1848 veröffentlichten sie in Paris 17 Forderungen der Kommunistischen Partei in Deutschland. Sie gingen dann nach Köln um die Neue Rheinische Zeitung, welche die berühmteste deutsche Revolutionszeitung wurde, zu veröffentlichen. In Frankreich kam es jedoch zu einer Niederlage der Pariser Arbeiter. Österreich wollte daraufhin auch die nationale Bewegung zerstören. Am 6.Oktober kam es in Wien zu einem Aufstand. Am 7.Oktober stürmte das Volk das Zeughaus und 70000 Soldaten mit 200 Geschütze standen 30000 Demonstranten gegenüber. Am 29. Oktober mußten die revolutionäre jedoch vor der Übermacht kapitulieren. Die Soldaten plünderten, erschossen wehrlose Bürger. Unter anderem kam es zur Erschießung von Robert Blum, ein demokratischer linker in der Frankfurter Nationalversammlung. Nun kam es auch zu Konterrevolutionen in Italien, Polen und vielen anderen Ländern. Preußen: Im September 1848 wurden 50000 Mann nach Berlin gezogen. Im Oktober kam es zu einer Demonstration vor der Nationalversammlung, welche die Wiener Oktoberkämpfer ehren soll. Der König vertagte die Versammlung um 3 Wochen wobei die Versammlung weiter tagte. Die Versammlung rief aber das Volk nicht zum Kampf auf, was zur Folge hatte, das die Truppen das Gebäude der Nationalversammlung besetzten. Am 12. November wurde der Belagerungszustand über Berlin erklärt. Die Bürgerwehr sollte ihre Waffen abgeben. Die Arbeiter waren für den Kampf bereit, doch die Nationalversammlung rief nicht zum Kampf auf! Daraufhin wurden demokratische Zeitungen und Organisationen verboten. Am 16. November wurde die preußische Nationalversammlung gewaltsam auseinandergetrieben. Am 5. Dezember wurde die preußische Nationalversammlung aufgelöst, da sich die Frankfurter Nationalversammlung nicht hinter die preußische stellt. Der preußische König erließ dennoch, zu seinem Schutz, eine Verfassung. Reichsverfassung: Die Frankfurter Nationalversammlung hatte verschiedene Möglichkeiten Deutschland zu einen. Sie hatten die Wahl zwischen der kleindeutschen Lösung, in der Deutschland ohne Österreich gebildet wurden wäre, die großdeutsche Lösung, in der es ein deutsches Reich unter Österreichs Führung gegeben hätte , und eine dritte Lösung, nämlich eine Republik nach Schweizer Vorbild. Am 28. März 1849 wurden die Reichsverfassung und die bürgerlichen Grundrechte fertig gestellt. In diesen wurde die Aufhebung der Vorrechte des Adeles bestätigt. Die Verfassung sah ein zwei kammersystem vor, welches aus dem Staatshaus und dem Volkshaus bestehen sollte. Die einzelstaaten sollten ihre Souveränität behalten. Der preußische König, Willhelm IV, sollte Kaiser von deutschland werden, doch dieser lehnte das amt ab, da er der Überzeugung war, das der Ludergeruch der Revolution an der Krone kleben würde. Die preußische Kammer, die nach der Auflösung der preußischen natinalversammlung gewählt worden war, stimmte am 27.April 1849 der Verfassung zu. Die Kammer wurde sofort aufgelöste und nur einen tag später lehnte die preußische regierung die Verfassung ab. Viele reaktionäre regierungen folgtem dem Vorbild preußens und lehnten auch die Verfassung ab! Nach diesen Ereignissen kam es zu einem letzten Versuch die revolution zu retten. In sachsen und in Baden kämpften die Revolutionäre ein letztes mal für den sieg der revolution, doch sie mußte sich nach erbitterten Kämpfen der übermacht der Kpnterrevolutionären Truppen geschlagen geben. Die Folgen der revolution waren Unterdrückung, Folterung und Morde. Die "Märzzugeständnisse wurden rückgänig gemacht, politische vereine wurden verboten und viele Bürger wandten sich von der Revolution ab. 1851 wurde die Grundrechte aufgehoben. Das einzige was aus der Revolution blieb war die Verfassung und die Befreiung der Bauern!



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